Am Zahn der Zeit – so beauftragen Sie Influencer für Ihr Marketing

Gerade neue Online-Shops und kleine Unternehmen haben in den letzten Jahren einen ganz neuen Marketing-Kanal für sich entdeckt: Sie werben für Ihre Produkte und Dienstleistungen auf Instagram, TikTok und Co. Um mehr Reichweite für ihr Angebot zu erzielen, geben sie die Zügel aus der Hand und betrauen Influencer und Content Creator mit der wichtigen Aufgabe des Marketings. Warum aber sollten Sie auf Influencer-Marketing setzen? Kommt Influencer-Marketing überhaupt für Ihr Unternehmen in Frage? Und wo finden Sie geeignete Influencer für Ihren Online-Shop? In diesem Artikel erklären wir Ihnen von A bis Z, welche Schritte Sie vor der Buchung von Influencern bedenken sollten und wie Sie das Influencer-Marketing schlussendlich umsetzen können.
1. Definieren Sie Ihre Zielgruppe für das Influencer-Marketing
Werden Sie sich darüber im Klaren, wen Sie mit Ihren Marketing-Maßnahmen erreichen möchten. Wird Ihre Zielgruppe durch eine ältere Generation dominiert, die auf Instagram eher selten vertreten ist? Oder handelt es sich im besten Fall um Millennials und Generation Z, die sprichwörtlich keine Sekunde ohne Social Media auskommen? Ist Ihre Zielgruppe auf den sozialen Medien kaum bis gar nicht aktiv, können Sie Geld und Zeit besser in die Recherche zu anderen Marketing-Kanälen investieren.
Schreiben Sie sich alle wichtigen Merkmale Ihrer Zielgruppe heraus. Darunter fallen Alter, Geschlecht, Interessen, Wohnort und Einkommen. Erstellen Sie im besten Fall ein genaues Bild Ihrer Buyer Persona, um die Social-Media-Nutzung Ihrer Zielgruppe besser einschätzen zu können.
Vertreiben Sie beispielsweise Ihre eigenen Beauty-Produkte, lässt sich die hauptsächliche Zielgruppe vielleicht auf die Altersgruppe von bis zu 40 Jahren eingrenzen. Anschließend recherchieren Sie, auf welchen Social-Media-Kanälen diese Zielgruppe hauptsächlich aktiv ist und wo sie sich am ehesten beeinflussen lässt. Neben zahlreichen Studien bietet auch unsere Übersicht zu den wichtigsten sozialen Netzwerken einen hilfreichen Überblick. Grundsätzlich sind in der heutigen Zeit hauptsächlich Instagram und TikTok zu empfehlen, da hier das meiste Engagement generiert wird.
2. Definieren Sie Ihr Marketing-Ziel für das Influencer-Marketing
Welches Werbeziel möchten Sie durch die Hinzubuchung eines Influencers erreichen? Vielleicht verwundert Sie diese Frage, denn immerhin sollte die Antwort „Geld verdienen“ wie aus der Kanone geschossen kommen! Der große Unterschied zur konservativen Werbung ist jedoch, dass Sie über das Influencer-Marketing zusätzlich von anderen Vorteilen profitieren können. So helfen Influencer dabei, Ihre Markenbekanntheit zu steigern oder Ihre Social-Media-Reichweite zu erhöhen.
Potenzielle Käufer werden über die sozialen Netzwerke auf Ihre Marke aufmerksam und können sich ein erstes Bild zu den Vorzügen Ihrer Produkte verschaffen. Gerade wenn Unternehmen derzeit noch im Aufbau ihrer Marke stecken, ist diese Zielsetzung äußerst beliebt. Oft möchten die Firmen selbst erst einmal Follower und Likes generieren, um potenzielle Käufer durch eine große Community von der Zufriedenheit ihrer Kunden zu überzeugen. Um die ersten Schritte zu vereinfachen, bietet sich alternativ der Kauf realer Follower und zahlreicher Likes an. Diese organisch oder käuflich generierten Abonnenten können später zu Käufern werden, wenn Sie Ihre Produkte oder Dienstleistungen ansprechend in Ihren Posts, Stories und Reels auf Ihrem Instagram-Profil bewerben.
3. Legen Sie das Marketing-Budget für Ihr Influencer-Marketing fest
Die Frage des Budgets ist speziell für kleine und mittelgroße Unternehmen entscheidend. Für das Influencer-Marketing variieren die Preise jedoch so stark, dass wir Ihnen keinen brauchbaren Kostenrahmen nennen können und möchten. Marketer gehen davon aus, dass Influencer mit 10.000 bis 100.000 Followern je nach Artikel mit mehreren hundert Euro pro Beitrag entlohnt werden. Ab 100.000 bis 500.000 Abonnenten müssen Sie bis zu 5.000 Euro pro Instagram-Post einplanen.
Grundsätzlich können Sie sich also eine Faustregel merken: Je mehr Abonnenten der Influencer Ihrer Wahl hat, desto mehr Budget müssen Sie für das Marketing einplanen. Obwohl die meisten Influencer natürlich monetär für Ihre Werbetätigkeit entlohnt werden möchten, gibt es tatsächlich auch einige Content Creator, die Ihre Produkte (mehr oder weniger) umsonst bewerben werden. Häufig sind es Influencer mit kleiner Reichweite, die Ihre Marke für das kostenlose Zusenden Ihrer Produkte unentgeltlich bewerben. Die Voraussetzung ist jedoch meist, dass diese von Ihren Artikeln absolut überzeugt sind. Bei Produkten, die dem Allgemeinwohl dienen, lohnt es sich eventuell sogar zu handeln. Immerhin steckt hinter jedem großen Content Creator auch „nur ein Mensch“, der selbst über seine anvisierten Honorare entscheiden kann.
4. Augen auf bei der Influencer-Wahl
Plattform und Budget stehen fest? Dann geht es jetzt ans Eingemachte! Selbstverständlich entscheiden Sie sich nicht wahllos für Ihren Lieblings-Influencer. Stattdessen wählen Sie einen Content Creator aus, der zu Ihrer Marke und zu dem zu bewerbenden Produkt passt. Bleiben wir also bei unserem Beispiel rund um das Thema Beauty-Produkte, sollte Ihre Wahl auch auf einen Influencer aus der Beauty-Nische fallen. Diese Instagram-Nische können Sie jedoch noch weiter untergliedern: Veräußern Sie Beauty-Produkte, die tierversuchsfrei und vegan sind, sollte Ihre Entscheidung auf einen Content Creator fallen, der sich zum Thema Nachhaltigkeit ausspricht.
Bei der Suche nach geeigneten Influencern für das Influencer-Marketing können Sie einerseits auf die altbewährten Hashtags setzen. Geben Sie in der Instagram-App in die Suchspalte beispielsweise den Hashtag „#veganbeauty“ oder „#crueltyfreemakeup“ ein. Die Suchergebnisse sind durch Instagram direkt nach den Top-Beiträgen sortiert, sodass Sie schnell auf beliebte Influencer stoßen, die sich mit Ihrem zielgruppengeeigneten Content auseinandersetzen.
Alternativ können Sie speziell programmierte Webseiten bemühen, die die Arbeit der Influencer-Suche für Sie übernehmen. So wählen Sie zum Beispiel bei „BuzzSumo.com“, „Klear.com“ oder „Brandwatch.com“ schnell und einfach die Nische aus, in der Sie aktiv sind und Sie bekommen geeignete Kandidaten für Ihr Influencer-Marketing auf dem Silbertablett serviert. Besonders praktisch: Einige Seiten geben sogar an, mit welchem Budget Sie für bestimmte Influencer pro Beitrag zu rechnen haben.
5. Nehmen Sie Kontakt zu Influencern auf
Wir haben es oben schon angeschnitten: Influencer sind auch nur Menschen. Daher empfiehlt es sich, diese ganz natürlich und authentisch über eine Privatnachricht (im Social-Media-Jargon: „PN“) anzuschreiben. Zumeist geben Content Creator aber auch direkt in ihrer Instagram-Bio eine E-Mail-Adresse an, über die potenzielle Kooperationspartner sie erreichen können. Wählen Sie den Weg der E-Mail-Kontaktierung, können Sie gern etwas weiter ausholen und beispielsweise eine PowerPoint-Präsentation oder ein PDF-Dokument zu Ihrem Unternehmen oder Ihrem Produkt beifügen. Dies macht einerseits einen professionellen Eindruck und verschafft dem Influencer andererseits zusätzliche Informationen, die er später in seinem Werbebeitrag einfließen lassen kann.
Zur Gestaltung Ihrer Kontaktaufnahme gibt es ansonsten kein Muster und keine Anleitung, die es einzuhalten gilt. Dennoch sollte Ihre Nachricht Informationen darüber enthalten, warum Sie sich hinsichtlich des Influencer-Marketings gerade für diesen Content Creator entschieden haben und welche Produkte Sie bewerben möchten. Ob Sie direkt das Thema „Geld“ anschneiden möchten, bleibt Ihnen überlassen. Alternativ können Sie anbieten, dem Influencer zunächst das Produkt zukommen zu lassen, damit dieser eine „Produkt Review“ dazu veröffentlicht. Gerade bei kleinen Unternehmen und verheißungsvollen Produkten verlangen Content Creator oftmals keine finanzielle Gegenleistung. Nichtsdestotrotz sollten Sie sich nicht wundern, falls prompt eine Rückfrage zur Bezahlung folgt. Glücklicherweise haben Sie sich in Schritt 3 bereits Gedanken über Ihr Budget gemacht – und sollten Sie mit dem Influencer bei der Preisgestaltung nicht auf einen Nenner kommen, gibt es glücklicherweise in jeder Nische noch genügend andere Content Creator, mit denen Sie zwecks Influencer-Marketing verhandeln können …